Prezi-Präsentation für die Katholische FH Münster. Die Präsentation am 13. Oktober war Teil der Ringvorlesung Bildungsdebatten für das Studieneingangsprojekt der ErstsemestlerInnen. Grundthese des Vortrags war die Gerechtigkeitsanomalie der Bürger im bezug auf Schule.
Die deutsche Schule ist ungerecht – und das finden die meisten Deutschen ganz gut so.
Eine Anmerkung dazu: Einige Studenten haben bemängelt, dass die Aussagen in der Vorlesung nicht gut genug belegt gewesen seien. Ich wollte die Zeit nicht mit Fußnoten vertun. Daher hier ein Hinweis auf meinen Text „Ungleich, ungerecht, ineffizient“ für die Berliner Republik, der der Vorlesung zugrunde lag.
Auf pisaversteher.de liefere ich weitere Hintergründe und Belege, die meistens aus den Pisastudien stammen und inzwischen durch vielfältige weitere Untersuchungen gestützt wurden. So z.B. sogar zuletzt die Meta-Studien von Klaus Klemm, der sich für die Bertelsmann-Stiftung sich mit Sitzenbleiben, Nachhilfe, Förderschulen usw. beschäftigt hat. Das dazugehörige Studienprogramm bei Bertelsmann heißt: Folgekosten unzureichender Bildung.
(Weitere Hinweise für StudentInnen – Siehe unten nach der Prezi-Präsentation)
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Für StudentInnen, die sich für die historischen Herleitungen interessieren, verweise ich auf folgende Basistexte: Fritz K. RINGER (1983). (Siehe z.B. Rezension im Journal of History.) Bei Jürgen KOCKA kann man das in einem Tagesspiegel– und Buchbeitrag kürzer nachlesen, aber lange nicht so beziehungsreich. Wichtige Texte sind auch der Litauische und der Königsberger Schulplan (1809) von Wilhelm von HUMBOLDT. Dort legt er relativ kurz und selbst für die heutige Zeit bedeutsam zugrunde, woran es an der Schule seit über 200 Jahren krankt: Einem gleichbrechtigten Zugang für alle zu allen Bildungsgütern.
Fritz K. RINGER. Die Gelehrten. Der Niedergang der deutschen Mandarine 1890–1933. Stuttgart 1983. (Erstauflage: The Decline of the German Mandarins. Cambridge, Mass. 1969.).
Die deutschen Schulen sollten reformiert werden, aber alle Reformen die in den letzen Jahren vollzogen wurden, waren zu ungunsten der Schüler. Man vergas dabei, dass unsesre Schüler noch Kinder sind. Wir brauchen eine Kindgerechte Schulreform und sollten zukünftig nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. In der Schweiz heißt die Vorschule „Kindergarten“. In England und Frankreich lernen die Kinder in der Vorschule bereits spielerisch Zahlen und Buchstaben – bei uns im Normalfall erst in der 1. Klasse und das läuft nicht mehr nebenher. Wenn wir momentan Reformmüde sind, so ist im Bereich der Leseförderung jedoch noch ein großer Nachholbedarf.