sehr geehrte frau heider,
ich finde die behauptung bodenlos, die sie in der berliner zeitung vom 17. mai aufgestellt haben, ich sei major der bundeswehr und der größte pädophilenjäger der nation. und zwar in dieser kombination major und jäger. beides ist falsch, den fakten und dem sinn nach. denn weder befürworte ich, anders als sie insinuieren, gewalt gegen pädophile noch übe ich sie aus. ich bin auch kein major. und was trüge das in diesem zusammenhang überhaupt zur sache bei?!
aber vielleicht gibt es eine möglichkeit, sich über die sache zu streiten. denn da haben sie, frau heider, bestenfalls zur hälfte recht. vögeln ist schön und sexuelle befreiung war wichtig. ja klar! nur wieso brauchen sie 350 320 seiten in ihrem gleichnamigen buch*, um diese alltagserfahrung aufzuschreiben? weil sie die andere hälfte beschweigen: in die sexuelle befreiung, deren kern sie schon nicht richtig beschreiben, haben sich von anfang an mitläufer und missbraucher eingenistet und diese ideologie benutzt. um ihre macht über mädchen und jungen auszunutzen. um sie sexuell zu missbrauchen. wir brauchen heute nicht eine verklärende 1:1-reprise der sexuellen revolution, wie sie sie liefern, sondern einen kritischen begriff davon. damit wir und unsere söhne und töchter besser verstehen, wie eine revolution ihre kinder nicht frisst, aber doch missbraucht. der kritische begriff entsteht im diskurs. vielleicht auch mit ihnen.
ich würde gerne mit ihnen streiten, auch öffentlich, mindestens über drei dinge:
opfer von macht, begierde und revolution
– ja klar, sexuelle revolution! nur, wie wurde „sexuelle Befreiung“ missbraucht von pädos und mitläufern?
– schwul oder pädo oder was jetzt eigentlich? wir müssen endlich mal verstehen, wann und wo homos und pädos sich gegenseitig geschützt, getarnt, benutzt haben
– was bedeutet „sex mit kindern“, wie sie ständig schreiben, eigentlich für die vermeintlich einvernehmlichen Sexualpartner? sie waren opfer, und sie verstehen erst spät, dass es nicht um sie als mensch ging, sondern als objekt von macht, begierde und revolution
das wären meine vorschläge. bringen sie ihre ein, lassen sie uns gemeinsam über eine kluge und resolute moderatorIn sprechen und der rotbuch-verlag veranstaltet dann einen event öffentlich diskussion mit ihnen. vielleicht in der berliner böll-stiftung? das wäre doch was. vielleicht laden wir daniel cohn-bendit dazu ein. und menschen aus kinderläden und kommunen, die sich heute nicht als gewinner, sondern verlierer der geschichte sehen. ich habe in der böll-stiftung alle meine bücher vorgestellt. und ich fände es interessant zu sehen, ob die böllis jetzt den mut haben, ihre hallen zu öffnen, wenns ans eingemachte ihrer ideologie geht: die sexuelle befreiung, die für die gesellschaft so wichtig und viele opfer so grausam war.
melden sie sich
beste grüße
christian füller
autor von: sündenfall: wie die reformschule ihre ideale missbrauchte, dumont 2011
Vögeln ist schön Die Sexrevolte von 1968 und was von ihr bleibt. rotbuch 2014