Wie sieht gutes Lernen2.0 aus, und wer soll das eigentlich alles bezahlen?“

So könnte man die beiden Fragen zusammenpacken, die im Moment viele umtreiben.

Zum einen die LehrerInnen, die sich ans digitale Lernen noch nicht so richtig rantrauen: Was ist das, wie geht das?

Zum anderen jene medienaffinen PädagogInnen, die ungeduldig darauf warten, dass endlich schnelles und stabiles WLan an den Schulen ist und ein akzeptabler Park an Endgeräten wie Tablets oder intelligenten Tafeln.

Diese beiden Gretchenfragen will ich heute abend ab 20 Uhr mit einer gemischten Runde aus PraktikerInnen und AkteurInnen diskutieren – und zwar im Netz, damit alle zuschauen und mitmachen können:  [Zugang bitte über diesen Link]

Ulrike Heuer, Schulreferentin der Stadt Köln

Valentina Kerst, Netz-Beraterin und Mitbegründerin der digitalen Stadt Köln

Jana Kausch, Referentin Bildung und Medienkompetenz bei der InitiativeD21, einer Interessenvertretung pro Internet aus Politik und Wirtschaft  

Özcan Mutlu, grüner Bundestagsabgeordneter und Bildungsexperte

Josef Blank, Geschäftsführer Smart-Technologies Deutschland und Gründer des „Netzwerks Digitale Bildung“

Ich habe die DisputantInnen wie immer gebeten, ihre wichtigsten Sätze vorab zu schicken.

Jana Kausch betont die Bedeutung von Medienkompetenz: 

Medienkompetenz ist heute eine ebenso wichtige Kulturtechnik wie Lesen, Schreiben und Rechnen.

Es bedarf einer Strategie „Digitales Lernen“, da Investitionen sonst nicht nachhaltig sind.

Ulrike Heuer fühlt sich allein gelassen. Sie kämpft als Kölner Schulreferentin damit, dass es nicht genug Geld im Stadtsäckel gibt, um Schulen gut auszustatten:

Bildung in der digitalen Welt: Die Kommunen können nicht mit den Kosten der IT-Infrastruktur allein gelassen werden.

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Valentina Kerst

Valentina Kerst findet, dass endlich mehr kommen muss als Leuchttürme: 

Wir benötigen endlich flächendeckende Strategien und keine Projekte!

Josef Blank erinnert daran, dass die Länder gerade (ab 2015) jährlich knapp 1,2 Milliarden Euro vom Bund bekommen haben – das Geld aber nicht transparent und zielgerichtet investiert wird:

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Josef Blank

Das Beispiel der Bafög-Milliarden zeigt: Wenn wir nicht jetzt das Geld markieren, versickert es in den Haushalten der Länder

Und Özcan Mutlu stellt die Grundsatzfrage:

Es kann nicht sein, dass die Schule eine analoge Insel im digitalen Ozean ist. Auch hier schreitet die soziale Spaltung der Gesellschaft voran. Gerade wegen dieser Herausforderungen müssen wir das Bildungssystem finanziell besser ausstatten

Josef Blank und Valentina Kerst schlagen daher vor, das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern aufzuheben:

Kerst: Für eine erfolgreiche digitale Bildung benötigen wir die Aufhebung des Kooperationsverbots zwischen Bund und Ländern, um die Hürden bei finanziellen Investitionen überwinden zu können.

Blank: Wir müssen die Schulträger in die Lage versetzen, auf einen Fonds oder Topf zugreifen zum können, der transparent ist und den man einfach erreichen kann.

Auch die Eltern drängen darauf, die Schulen besser mit digitalen Lerntechnologien zu versorgen.

84 Prozent der Eltern sagten in einer repräsentativen Forsa-Umfrage, dass ihnen eine gute Digital-Ausstattung der Schule wichtig ist.

Eltern ist Lernen mit digitalen Endgeräten wichtig
Eltern ist Lernen mit digitalen Endgeräten wichtig

 

Und über die Hälfte meint, dass es daran aber noch hapert…

 

Eltern enttäuscht über digitale Schulausstattung
Eltern enttäuscht über digitale Schulausstattung

 

 

 

 

 

 

 

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