GEWler diskutiert hier 😉

Pisaversteher diskutierte mit der Fachgruppe Gymnasien der GEW Niedersachsen morgen über Fluch und Segen des digitalen Klassenzimmers. Außerdem war dabei Ulf Blanke.

Seht hier pisaverstehers  Prezi-Präsentation „Lernen2.0 mit Devices – Potenziale und Gefahren des digitalen Klassenzimmers (Lernens)“.

1. Die teilnehmenden LehrerInnen können unten in der Kommentarspalte die Thesen von pisaversteher und @ulfblanke diskutieren, nein, sie sollen es tun. Dabei geht es im Kern darum zu fragen:

– ob LehrerInnen und Schulen aktiv mobiles Lernen bzw. Lernen2.0 mit allen Endgeräten (wie Tablets, smartphones etc.) fördern sollen?

– oder ob die Gefahren der Digitalisierung überwiegen – wie wachsender Analphabetismus, Zerstörung des (humanistischen) Bildungsideals und Fragmentierung des demokratischen Raums Schule? (Man also einfach so tut, als wäre nix geschehen)

Pisaversteher, Ulf und Werner Fink von der GEW-Fachgruppe Gymnasien in Niedersachsen laden alle Teilnehmer aus dem Seminar und auch Externe zur Diskussion ein. Die Debatte hat ja bereits vor dem Seminar begonnen durch Kommentare von @herrlarbig und @medienistik. Inzwischen hat Torsten Larbig sogar einen Blogpost auf seiner Seite veröffentlicht. Tenor:

Schule muss sich nicht verändern, sie tut es längst unter dem Einfluss des Web2.0. (siehe hier)

2. Unmittelbar nach dem Seminar entspann sich die Debatte um die Frage: Wie lange hält das System Schule eigentlich noch?

Ulf ist der Meinung, dass es genug Beharrungskräfte in der Schule gibt, die sich jeder Veränderung widersetzen können. Die Revolution fällt aus!

Ich bin der Meinung: das Krisenbündel (Foto unten) in und um Schule ist schon jetzt sehr dicht, die Endzeitstimmung groß. Vielleicht hat Gerald Hüther recht, dass Schule in ihrem bisherigen Format binnen sechs Jahren kollabiert. (Siehe taz) Vielleicht auch nicht. Meine These ist – weil Ulf das definiert haben wollte -, dass eine wesentliche Strukturveränderung Schule erfassen wird. Und diese wird wesentlich befördert durch Web2.0. das ist – meines Erachtens – der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringen wird. (Ich nenne das sogar einen Online-Tsunami, der die Schule, so wie sie heute ist, hinwegfegen wird.)

Online-Tsunami

Dieser Sturm trifft auf ein sehr morsches Schulgebäude. Ich meine damit, dass die gewohnten Abläufe der inneren und äußeren Schulverwaltung durch Rektoren und Räte jetzt schon nicht mehr klappen werden – z.B. weil den Ländern die Schulleiter ausgehen; z.B. weil Schulverwaltung am Ende ist – allein schon weil sie es nicht geschafft hat, für genug Nachwuchs zu sorgen (400.000 von 700.000 Lehrern sind bis 2020 in Pension); z.B. weil ihre eigenen Spitzenleute Althusmann und Schavan nicht mal mehr ihrer eigenen Währung sicher sein können – der Promotion; z.B. weil die Ein- und wieder Ausführung des G8-Abis innerhalb von zehn Jahren beweist, wie unsensibel und chaotisch Politik auf seine eigenen schulpolitischen Fehlleistungen reagiert.

Was wird passieren und wann? Keiner weiss nix genaues. Aber: So geht es nicht weiter.

Der klügste und kürzeste Satz kommt übrigens von Jens Großpietsch. Er zeigt, wie weit das chaotische Schuleverwalten und -diskutieren von den Alltagswirklichkeit weg ist. Jens sagt, Schule ist dazu da, dass Kinder gut lernen können und der soziale Zusammenhalt gefördert wird. Und das leistet Schule heute nicht, q.e.d. Pisa.

Die Krisen der Schule