Vorbereitung auf einen RadioTalk. So lautet die Leitfrage des Radio-Moderators ;-(

update mit Link: das Gespräch anlässlich des Lehrer-Weltkongresses ist inzwischen hier bei Studio 9 von Deutschlandradio Kultur nachzuhören
  1. Lehrer müssen mit Heterogenität umgehen können

    … weil wir heute dabei sind, Kinder mit Handikaps in normale Schulen zu schicken (Inklusion), Hunderttausende geflüchtete Kinder anderer Kulturen aufnehmen und Schulformen zusammen legen.

    Was heißt das praktisch? Lehrer müssen im Unterricht auf verschiedene Niveaus Lernlagen und Geschwindigkeiten eingehen – und zwar im gleichen Klassenzimmer. (Wochenplan, Individualisierung)

  2. Lehrer müssen weiterhin Experten ihres Faches bleiben… LehrerEinstein

    … und nicht bloß zu passiven Lernbegleitern absinken. Die hohe fachliche Kompetenz war die größte Tugend deutscher Lehrer, und zwar gleich in zwei Fächern. Bei aller Öffnung des Unterrichts gibt es keinen besseren Lehrer als einen, der sein Fach beherrscht und liebt und mit Begeisterung weiter geben kann.

  3. Lehrer müssen mit nervigen, abwesenden, geschiedenen Eltern jonglieren umgehen können

    Das Problem der Schule sind heute oft nicht, die Lehrer, sondern die Eltern. In den sozialen Brennpunkten kommen sie gar nicht, in den Gymnasien kommen sie dauernd an. Mit Wünschen, Interventionen, guten und doofen Ratschlägen, Entlassungsdrohungen und Sanktionsbitten. Eltern konstruktiv einbeziehen ist m.E. heute die größte Kunst für Lehrer. Da sind sie nicht zu beneiden.

 

LehrerEinstein

 

Kurz: Lehrer brauchen wieder mehr Mut und Persönlichkeit. Nur starke Lehrer können das alles schaffen! Und es gibt viele solcher Lehrer, aber es sollten mehr werden.

  • Lehrer müssen definitiv mehr Digitales drauf haben

  • Sie müssen Kindern die Risiken des Netzes erklären können, mit Ihnen E-Books und Blogs bauen, eigene Lernmateralien erstellen bzw. Lernprozesse digital präsentieren und dokumentieren. Alles tolle Sachen, aber Lehrer kennen sich damit nicht aus. Nur 1,6 Prozent der deutschen Schüler hat täglich Zugang zum Rechner in der Schule (ICILS 2013)
tägliche Computernutzung deutscher Schüler
tägliche Computernutzung deutscher Schüler, ICILS 2013, S. 212

„Der Blick auf die Befunde für Deutschland zeigt, dass lediglich 1.6 Prozent der Schülerinnen und Schüler angeben, täglich in der Schule einen Computer zu nutzen. Etwas weniger als ein Drittel (31.4%) der Schülerinnen und Schüler gibt an, mindestens einmal wöchentlich einen Computer in der Schule zu nutzen.“

Die Stiftungen setzen auf Kooperation (das war Inhalt der Studie, die verschiedene Stiftungen zum Weltlehrerkongress in Berlin erstellen ließen: „So sehen auch die Studienautoren in einer stärkeren Teamarbeit zwischen Lehrkräften einen Erfolgsfaktor für gute Schule, die gerade angesichts wachsender Heterogenität im Schulsystem an Bedeutung gewinnt.“)

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