… und hilft unseren AutorInnen für Lehrentwürfe. Gründer Max Maendler über Eduki und die neuen Schulaccounts bei der Plattform zum Teilen von Lerninhalten jeder Art.

1) Herr Maendler, Sie haben jetzt ein neues Angebot innerhalb von eduki, dem Lehrermarktplatz für Unterrichtsmaterialien von Lehrern für Lehrer. Was ist dieser Schulaccount?

In letzter Zeit sind vermehrt Schulen auf uns zugekommen und haben gefragt, ob sie nicht auch ihre Schulbudgets nutzen können, um statt irgendwelcher Schulbücher lieber Material bei eduki zu kaufen. Deswegen haben wir die Schulaccounts gebaut. Da kann man sich als Schule registrieren und dann Materialien via Lizenz erwerben. D.h. die pädagogischen Fachleute suchen das Richtige aus – und diese Materialien werden gleich allen Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung gestellt. Das haben in den letzten Wochen viele Schulen gemacht und tausende solcher Schullizenzen erworben.

2) Wieso und wie hilft ein eduki-Schulaccount Kevin und Ali, die in unserem Schulsystem strukturell benachteiligt sind?

An Chancengleichheit scheitert unser Bildungssystem gleich aus mehreren Gründen. Aber einer davon ist eben auch das Unterrichtsmaterial. Wir können nicht mit einem 0815-Standardmaß aus einem Schulbuch eine ganze Klasse unterrichten – und dann denken, das funktioniert für jedes Kind. Dafür sind die Klassen viel zu heterogen und Lernende viel zu unterschiedlich. Da ist es besser, wenn sich die KollegInnen und die Fachschaften hinsetzen und überlegen: Was brauche ich denn wirklich genau für meine Schülerschaft an differenziertem Material? Über einen eduki-Schulaccount können sie sich eine Bibliothek an Unterrichtsmaterialien zusammenstellen, die wirklich auf alle Bedürfnisse zugeschnitten ist. Und so helfen Schulaccounts sehr direkt den weniger privilegierten Kids.

3) Ist das Aufkommen von Sprachmodellen wie ChatGPT, die blitzschnell Unterrichtsentwürfe für Lehrer ausspucken, eigentlich ein Vor- oder ein Nachteil für eduki?

Aktuell befeuert die KI unser Geschäftsmodell eher. Durch ChatGPT werden wir mit allem besser, was wir als Plattform machen. Das gilt auch für unsere AutorInnen, also die Lehrkräfte, die Material teilen. Die können jetzt immer schneller noch besseres Unterrichtsmaterial produzieren und hochladen. Dieses Material ist stark nachgefragt. Allein gestern hatten wir über 250.000 Downloads von unserer Plattform – und es werden immer mehr. Was mittelfristig durch KI passiert, ist natürlich schwerer zu beantworten, weil die Entwicklungen so rasant sind, dass man morgens aufsteht und sich in einem Moment fragt: Was ist heute wieder grundstürzend Neues da?!? Wir sind überzeugt, dass das Unterrichten eine komplexe Tätigkeit ist – und bleiben wird. Die Kreation von Unterrichtsmaterialien ist nur ein Teil davon, auf den sich eben ein paar LehrerInnen ganz besonders spezialisieren, weil sie den Teil sehr gut können. Diese AutorInnen wird es auch in Zukunft immer geben. Ich denke, sie werden durch KI eher befeuert und befähigt – als dass sie ersetzt oder gar überflüssig werden.