Am 25. August eröffnet die Privatschule „Quinoa“ eine Klasse mit 24 Schülern im Wedding. Quinoa ist eine Sekundarschule mit Schulgeld von 0 bis 400 Euro. (Berliner Kitatabelle)
Kommendes Schuljahr soll die „Bürgerschule“ der „Bürgerplattform Wedding: Wir sind da“ ihre Pforten öffnen, die ganz ähnliches vor hat: ein Schulversuch nach dem Vorbild der berühmten New Yorker „Harlem Children’s Zone“, die in Harlem blockweise die Ergebnisse von armen Schülern verbesserte

Die „Privatschule für Arme“ im Wedding ist ein interessantes Experiment – es kann zeigen, ob Freie Schulen schneller mit Bildungsarmut zurecht kommen. Von den 24 Quinoa-Schülern zahlen 21 keine Gebühren. Die Gründer von Quinoa, Fiona Brunk und  Stefan Döring, haben sie den Wedding als Schulort bewusst ausgesucht. Sie waren vorher mit Teach First an einer Weddinger Hauptschule.

Die beiden Privat- und Bürgerschulen sind genau an der richtigen Stelle: die Kieze „Wedding“ und „Gesundbrunnen“ sind die Krisengebiete des Leseverständnisses – hier können sechs von zehn Drittklässlern nur radebrechend lesen. Das ist der schlechteste Wert in ganz Berlin und Brandenburg.

Beide Schulen wollen mit relativ offenen reformpädagogischen Konzepten arbeiten, also keine Fächer, kein 45-Minuten-Takt, sondern viele Projekte, Interkulturalität und Berufsorientierung. Es wird spannend zu sehen, ob sich das im pädagogischen Krisengebiet Wedding bewährt